Behandlungs­sprektrum

Einführung

Was versteht man unter einer endodontischen Behandlung?

Das Wort „Endodontie“ stammt aus dem Griechischen: „Endo“ bedeutet „das Innere“, und „odont“ steht für „Zahn“. Eine endodontische Behandlung, besser bekannt als Wurzelbehandlung, zielt also auf die Behandlung des Zahninneren ab. Im Inneren des Zahns befindet sich die Pulpa, ein Gewebe, das Nerven, Blutgefäße und Bindegewebe enthält. Dieses Gewebe tritt über die Wurzelspitzen in den Zahn ein (siehe Abb. 1: Aufbau eines Zahns).

Die Wurzelbehandlung gehört zu den häufigsten zahnärztlichen Eingriffen – allein in Deutschland wird sie über 7 Millionen Mal pro Jahr durchgeführt. Manchmal treten jedoch Fälle auf, die unter herkömmlichen Bedingungen nicht optimal versorgt werden können. Genau hier setzen wir an.

Das Ziel der endodontischen Behandlung ist der Erhalt Ihres natürlichen Zahns. Anstatt den Zahn zu entfernen und durch ein Implantat oder eine Brücke zu ersetzen, gibt die Wurzelbehandlung Ihrem eigenen Zahn eine neue Chance.

Wann ist eine Wurzelbehandlung nötig? Sie wird erforderlich, wenn die Pulpa, das weiche Gewebe im Inneren des Zahns, entzündet oder infiziert ist (siehe Abb. 2: Erkrankter Zahn). Ursachen dafür können tiefe Karies, wiederholte Behandlungen oder eine Überlastung des Zahns sein. Während der Behandlung wird die geschädigte Pulpa entfernt und das Wurzelkanalsystem gründlich gereinigt und gefüllt.

Die Erfolgsaussichten einer Wurzelbehandlung sind unter den Bedingungen, wie wir sie anbieten, hervorragend und mindestens genauso gut wie die Prognosen für Zahnersatz – oft sogar besser.

Abb1: Aufbau eines Zahns
Abb2: Erkrankter Zahn

Weitere Informationen erhalten Sie auch unter: www.ErhalteDeinenZahn.de

Endodontische Erstbehandlung

Ablauf einer Wurzelbehandlung

Die endodontische Erstbehandlung erfolgt in der Regel in ein bis zwei Sitzungen und beinhaltet folgende Schritte:

  1. Betäubung: Damit die Behandlung für Sie schmerzfrei verläuft, wird der betroffene Zahn lokal betäubt. Hier gibt es diverse Techniken, damit auch die Betäubung möglichst komfortabel verläuft.

  2. Kofferdam: Anschließend wird ein kleines elastisches Gummituch (Kofferdam) um den Zahn gelegt, um ihn während der Behandlung vor Speichel und Bakterien zu schützen. Ohne Kofferdam führen wir keine Wurzelkanalbehandlungen durch!

  3. Eröffnung und Reinigung: Die Zahnkrone wird geöffnet, und die Pulpakammer sowie das Wurzelkanalsystem werden mit feinsten Instrumenten gründlich gereinigt und ausgeformt (siehe Abb. 1: Ausformung).

  4. Desinfektion: Nach der Reinigung werden der Hohlraum und die infizierte Zahnhartsubstanz desinfiziert, um verbleibende Bakterien zu entfernen (siehe Abb. 2: Desinfektion).

  5. Füllung und Verschluss: Die gereinigten Wurzelkanäle werden anschließend mit einem plastischen, versiegelnden Material gefüllt. Zum Abschluss wird der Zugang zum Wurzelkanalsystem mit einer dichten Füllung verschlossen und die Zahnkrone wiederhergestellt (siehe Abb. 3: Abschluss).

Abb1: Ausformung
Abb2: Desinfektion
Abb3: Abschluss

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Endodontische Revisionsbehandlung

Falls bei Ihnen bereits eine konventionelle Wurzelbehandlung durchgeführt wurde, könnte eine endodontische Revisionsbehandlung notwendig sein.

Eine Revisionsbehandlung wird dann erforderlich, wenn die erste Wurzelbehandlung nicht dauerhaft erfolgreich war (siehe Abb. 1: Erkrankung). Dies kann aus verschiedenen Gründen notwendig werden:

  • Enge oder gekrümmte Kanäle konnten bei der ersten Behandlung nicht ausreichend gereinigt werden.

  • Komplexe anatomische Strukturen des Wurzelkanalsystems wurden nicht vollständig behandelt.

  • Die abdichtende Füllung ist undicht geworden und dies ermöglicht Bakterien ein erneutes Eindringen in die Wurzelkanäle.

Die ersten Schritte einer Revisionsbehandlung ähneln denen einer Erstbehandlung. In manchen Fällen muss eine alte Krone oder Brücke entfernt werden, um Zugang zum Wurzelkanalsystem zu erhalten. Mithilfe eines Dentalmikroskops werden bisher unbehandelte Bereiche des Wurzelkanalsystems gesucht, und das alte Wurzelfüllmaterial wird entfernt. Danach wird das gesamte Kanalsystem erneut gereinigt und desinfiziert (siehe Abb. 2: Aufbereitet), bevor es wieder dicht verschlossen wird (siehe Abb. 3: Abschluss).

Abb1: Erkrankung
Abb2: Aufbereitet
Abb3: Abschluss

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Endochirurgie

Endochirurgie: Die letzte Möglichkeit zum Zahnerhalt

Die chirurgische Wurzelbehandlung stellt die letzte Option dar, wenn es darum geht, einen Zahn zu erhalten. Sie wird dann notwendig, wenn es in seltenen Fällen nicht möglich ist, das gesamte Wurzelkanalsystem durch eine konventionelle Behandlung vollständig zu reinigen (siehe Abb. 1: Erkrankung).

Die endodontische Mikrochirurgie wird unter lokaler Betäubung durchgeführt. Dabei wird das Zahnfleisch im Bereich der Wurzelspitze vorsichtig gelöst, und durch den oberflächlichen Knochen wird ein Zugang geschaffen. Die entzündete Wurzelspitze sowie das umliegende Entzündungsgewebe werden entfernt (siehe Abb. 2: Resektion).

Abb1: Erkrankung
Abb2: Resektion

Im nächsten Schritt wird der Wurzelkanal von der Wurzelspitze aus gereinigt (siehe Abb. 3: Ausformung) und anschließend mit einer speziellen Füllung abgedichtet (siehe Abb. 4: Naht). Das Zahnfleisch wird abschließend vernäht, und nach einigen Monaten regeneriert sich der Knochen um die Wurzelspitze vollständig (siehe Abb. 5: Ausheilung).

Abb3: Ausformung
Abb4: Naht
Abb5: Ausheilung

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Zahnunfall

Zwischen 8 und 16 Jahren erleiden viele Kinder und Jugendliche Unfälle, die zu Zahnverletzungen führen. In über 80 % dieser Fälle sind die Frontzähne betroffen. Die leichteste Verletzung besteht im Abbrechen eines Teils der Zahnkrone, während die schwerwiegendste Form der Zahnverletzung der vollständige Verlust des Zahns (Avulsion) ist, idealerweise gefolgt von einer sofortigen Reposition in das Zahnfach.

Bei jedem Zahnunfall besteht die Gefahr, dass der Zahn abstirbt und sich eine Entzündung entwickelt. Dies ist besonders kritisch, wenn das Wurzelwachstum noch nicht abgeschlossen ist und der Zahn keine normale Wurzelspitze ausgebildet hat.

Es ist entscheidend, dass bei Zahnunfällen so schnell wie möglich eine zahnärztliche Versorgung erfolgt. Eine engmaschige Nachkontrolle ist ebenfalls wichtig, um weiteren Schäden vorzubeugen.

Dank moderner zahnmedizinischer Verfahren können die Spätfolgen von Zahnunfällen heute oft minimiert werden, und in vielen Fällen kann der Zahn „am Leben gehalten“ werden.

Weitere Informationen erhalten Sie auch unter: www.RetteDeinenZahn.de